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10) Der Kv-organisierbare Vorurteile
© BurkVerlag
Mindestens
2000 Therapeuten eifern 2003 Bert Hellinger nach und in der Schweiz werden
60% der Stundenten mit
geisterwissenschaftlichen Aufstellungen mental
konditioniert,
auch
Karin V., die Philosophiestudentin:
In einer individualisier-ten Gesellschaft, wo immer mehr Menschen
alleine leben, in der die Oma im
Pflegeheim abgegeben wird, Eheleute sich als Lebensabschnittspartner
verstehen und Scheidungs-kinder nichts Ungewöhnliches mehr sind, trifft Hellingers
Rede mit der er seine
Kv=Kommunikation
vorbereit, die von der
verletzten „Familienseele“, einen wunden Punkt.
Sie erinnert zu Recht daran, dass man im
eigenen Leben mehr
F5-unternemhen
muss als beliebige Entscheidung zu fällen,
um seines Glückes Schmied ist.
Karin hat bisher gelernt, dass wir Teil eines
komplizierten Systems von Beziehungen und Abhängigkeiten
sind und wie man drüber diskutiert. In dieser
Situation, vermutet sie, habe die
philosophische Wahrheitssuche wieder einen Markt,
frei nach der Sternstunde im Schweizer Fernsehen:
Wir haben die Wahrheit gesucht, aber nicht
gefunden, wir machen weiter. Seit ihren
ersten Vorlesungen an der Uni Zürich
G1-glaubt
Karin
aufrichtig,
damit brauche man sich nicht mehr nachts im Bett herumzuwälzen,
ob man es es so oder so mache - das bekommt man aus Fachbüchern mit den
Erfahrung der weisesten Männer klar
ausgesagt! Sie ist von der
Über-Zeugungskraft ihrer Professoren, den
National-fondgelder, die sie damit locker machen können, und von den
Gremien, in denen sie sitzen, über-zeugt,
und möchte auch soweit kommen.
Wahrhaft
verführerisch
ist die verblüffend neu
H2-ordnende
Einfachheit der
Methoden, die auf der Philosophie gründen. Man ist versucht zu denken: Das
kann jeder. Entsprechend boomt der graue Markt der selbst ernannten
„Familien- und anderen Aufsteller.
Mindestens 2000 bieten 2003 als Therapeuten in Deutschland ihre
angeblich jedes Problem
F9-grundsätzlich
differenzierende Dienste an.
Wäre ja gelacht, wenn die klügste Schülerin aus Kleinwelt, von diesem Kuchen
der sich
Om=multiplizierenden
Mental-technologien
in Zukunft nicht auch ein Stücke abschneiden könnte. Mit einem
Philosophiestudium dachte Karin V., sich die dafür
y=minimal Notwendigen
Voraussetzungen
für ein erfolgreiches Leben aneignen zu können. Ihr Onkel der Dorfpfarrer aber
äusserte leise Bedenken dagegen, dass Karin sich als
Einfachheitsexpertin
für alle Lebensbereiche
ausgab; er war noch nicht von
postnormalen
Professoren philosophisch geschult
worden, auch wenn sein Herme-neutiklehrer jetzt Reaktor der Uni geworden war
und das alles
gutzuheissen, ja zu fördern,
und sich am Teilen
damit des Herrschens zu
erfreuen schien...
Heutzutage
therapieren und philosophieren gelernte Grafikdesigner und Astrologen, genauso
wie „praktische
Philosophen“ und Esoteriker aller Art. Viele von ihnen haben keinerlei
qualifizierte philosophische oder psychotherapeutische Ausbildung, stattdessen inspirierende
Erlebnisse. Das ist ja im
Zeitalter der Beliebigkeit,
das von eben diesen Disziplinen
unzweideutig
eingeläutet worden ist, zum
b-Ausgleich
auch OK. Der
H3-Realitätsbezug
besorgt man sich genauso wie das
F9-Grundsätzliche
dort, wo
Rm=Spiel-regeln
am besten
multiplizierbar
sind, im Internet oder mit Lehrvideos und in Seminaren wie die der
Aufsteller in all ihren Spielarten. Für Karin ist die Hauptsache dass man eine
Einführung, einen Überblick, die obligaten historischen Quellennachweise,
einige persönliche Stellungnahmen des Autors, und dergleichen
bekommt. Dann ist man sicher, dass es
psychopolitische korrekt
ist und man unbedenklich
mitdiskutieren
und -philosophieren
kann. Hauptsache die
sprachliche Darstellung
steht im Mittelpunkt und innerhalb der
Norm
und erklärt und vermittelt darin.
Die
Begegnung mit Aufstellungen „hat
mir in allen Gebieten den Durchbruch verschafft“, bekennt
Karin V..
„Meine Depressionen haben sich seitdem
völlig gelöst. Ich fühle eine starke, innere Kraft und fühle mich berufen,
meine Arbeit in der Philosophie weiterzuführen.“ Zur Einstimmung
rät sie zum
H4-Lebenswirklichkeitsbezug
mit den die
Integra-tion
ins Kollektiv förderlichen
Worten: „Hinter dir spürst du deine Verwandten,
wie sie dir den Rücken stärken…“ Damit ist Sie mit ihrer
J-Selbstrechtfertigung
im Element, wo sie die Verantwortung für das
F4-Management der sich
neu
Ov=vorbereitenden Absichten
in Kollektivs ergeben. So macht man sich zum
Trendsprecher
auch über Fachleute hinweg, hatte sie an der Uni gelernt...
Karin ist
im geschlossenen System der Zeitgeist-philosophie
eine gelehriger Schülerin. In ihren Aufstellungen kommentiert sie die
Gefühlsäus-serungen der Stellvertreter z.B. in der Politik der
L1-Liebe voll
schon mit dem gleichen wissenden Lächeln und Nicken
wie ihre Meister. Manchmal geht es dabei auch um sehr tief liegende Verletzungen, etwa dann, wenn
Asylanten und Frauen über ihre erlebten Misstände und ihre Erfahrungen
mit
Missbrauch,
auch sexuellem,
berichten. Karin sieht die
L-Lösung
in der
Harmonie
mit dem was sich in der Philosophie als für die
Rv=Vorbereitung F4-beherrschbarer
Spielregeln
scheinbar
in der sprachlichen Formulierung
darüber
allgemeinverbindlich bewährt
hat und die
Geschichte der Sieger
geworden ist.
Was
Karin in der philosophischen
Abgehoben-heit besonders
gefiel, war, dass sich der
L2-Rechtzeitig
Projekt-Orientierte
Kompetenz-austausch
RPOK EINFACH aus dem sich in der
Aufstellung offenbarten Leben
ergeben soll. Damit konnte sie selbst
unabhängiges
Subjekt bleiben und sich den Objekten
beliebig,
wie sie es als kleines Mädchen mit ihrer Puppenstube gewohnt war,
zuwenden. Damit musst sie sich nicht die
Mühe machen, wie die Naturwissenschaftler
überprüfbare
Informationen zu
übermitteln,
sondern konnte
unabhängig von Zeit und Raum, ihre
gewünschte Seelen-landschaft evozieren
und sich dabei
echt humanistisch
fühlen. Dass dafür die
Kleinweltler
F3-konkret
und hart arbeiten
mussten, es möglich zu machen, dass Karin und ihre Komilitoninen derartige
Ka=Kommunikationen
ausarbeiten
konnten, war für sie kein Problem, dafür trug sie ja
die Segnungen der Kultur
zu ihnen und gab ihnen eine
A-Ahnung
davon.
Dass
Karin V. im Workshop als Stellvertreterin
eine
Klientin mit dem Vater zu
versöhnen
hatte, der sie angeblich
vergewaltigt
hatte,
war für sie keine Grund gewesen in ihrer Welt einen
L3-Redesign
in Betracht zu ziehen. Sie liess sich vom Therapeuten sagen, das die Mutter ja vielleicht „in
der Beziehung zu ihrem Mann nicht mehr aktiv war“ und damit den
Missbrauch begünstigt habe. Sie hatte kein Problem damit die von Ralph
verlangten „heilende
Sätze“ zu sprechen, da sie diese
I-Vorstellung
schon aus Büchern und Lehrvideos
kannte. Eine mögliche Lösung für die nur
persönlich relevante
Betroffenheit des missbrauchte Kind ist nach Hellinger zum Beispiel, „dass
der Stellvertreter des Kindes zur
"Mutter", d.h. deren Stellvertreterin sagt: ,Mama, für dich tue ich es gern‘, und zum
"Vater": ,Papa, für die
Mama tu ich es gern‘. Oder auch: ,Papa, ich hab es gern für dich gemacht.‘“.
So entschuldigen sich schliesslich
auch Staatsmänner für die
vergangenen Vergehen ihrer Länder.
Es sagt Karin zu, dass man mit dieser Philosophie selbst keinen
Pa=Prozess
auszuarbeiten
hatte, der einem ja zu einer
F3-konkreten
Interaktion bringen könnte. Mit den damit verbundenen Aussichten auf eine
Karriere konnte sie auch verdrängen, dass sie noch Jungfrau war...
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