|
5) Der Pv-Reifeprozess zur nächsten Predigt
© BurkVerlag
Auch
der Dorfpfarrer Patrik V. war am Work-shop mit Ralph E. dabei. Das
Gespräch mit dem Redaktor der lokalen Zeitung, der ihn am
Montagnachmittag über seine Eindrücke und
Einsichten
befragen wollte, war mehr eine Audienz: Pfarrer
V. diskutiert seine Erkenntnisse nicht; er recht-fertigt sich nicht und
hat auf der Kanzel Erfolg. Er versteht es, die
Pv=Prozesse
womit für die Gemeinde ein
G2-Durchbruch
ansteht, so
vorzubereiten,
dass sie zum Wohle aller
F4=gemanagt
werden können. Er gewährt die Gunst, sich mitzuteilen, um das „Wissen
vom Leben“ ins Spiel zu bringen. „Damit
fühle ich mich überhaupt nicht als ein Psychotherapeut, sondern als einer,
der dem Leben dient!“. Damit erscheint er Intellektuellen als
ausserhalb ihrer Ordnung als schwer angreifbar, ausser, dass man ihn
gemäss deren Mentalität, als lieblos bezeichnen kann.
Beim Familienstellen beginnt das Werk der Versöhnung in der einzelnen Seele,
verkündet Patrik V. als Meister der Rhetorik mit getrage-ner Stimme, so als schreite er zum
Diktat, „wenn dort die Versöhnung gelingt,
breitet sie sich auch auf grössere Gruppen aus und alles ist wieder in
H2-Ordnung.
Auf kritische Fragen des Redaktors reagierte Patrik mit
Ungeduld,
den er erlaubt Niemandem, seine
D=Gedanken
von dem abzulenken, worum es ihm damit
F9-Grundsätzlich
geht, der
Ra=Ausarbeitung
von Spielregeln
für das Gemeindeleben. Der Redaktor hat Mühe das zu begreifen; er kann darin
nur Patriks Bemühen sehen, Ordnung in den sich in der Gemeinde neu
vorbereitenden Prozess zu bringen, die ja (für ihn) noch nicht fest
steht. Dass er damit auf Sand, in einer leblosen Mentaldimension zu
bauen versucht, hat er, da er nicht in der letzten Predigt war, nicht gelernt.
Dazu müsste er seine
postnormale Rhetorik,
die so andere primär in deren leblosen Mental-dimensionen,
der Stoff, aus dem die Medien sind,
proji-ziert, aufgeben...
Wenn
Patrik V. nicht Pfarrer wäre, könnte man meinen er sei ein Zenmeister, der
seinen
H3-Realitätsbezug
mit buddhistische gleichmütiger
Grosszügigkeit
S-gelassen
formulieren kann:
„Ich stimme der Welt zu, wie sie ist, wenn
sie mich auf die linke Wange schlägt, halte ich die recht hin, damit sie
begreift, was sie da tut.“
Seine Körpersprache unterstützt den von ihm
F9-grundsätzlich
zur
Km=Kommunikation
zu
verbreitenden
Inhalt. Er wird damit als charismatischen Symbolfigur zu einer Bewegung,
die auch in einer hoch technisierten Kommerzwelt noch zu tiefer liegenden
Geheimnissen der Seele anrührt. Dabei klingt seine Sprache religiös, besonders wenn er
auf den Werdegang seines Meisters eingeht:
Ums Jahr 0 in Bethlehem geboren, führt Jesus Weg zu Johannes dem Täufer, so
wie er den 1925 geborene Anton Hellingers 1953 zu den
katholischen Marianhiller Missionare nach Südafrika führte. Als „Bruder Suitbert“
arbeitete Letzterer abwechselnd als Gemeindepfarrer unter den Zulu und als Lehrer an
einer Schule in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal. Er studiert
aufmerksam afrikanische Rituale und macht erste Erfahrungen mit
gruppendynamischen Techniken: „Sein
Priestertum komme sicher aus Verstrickungen und unbe-wussten Aufträgen aus
seiner Herkunftsfamilie, worin sie Sinn gemacht habe.“ Mit diesem
Hinweis darauf wie Hellingers
Ov=Absicht
sich vorbereitete,
macht Patrik seinen
F7-Einfluss
damit auf den Redaktor
geltend:
Wenn man
auf die persönliche Aussagen jenes Mannes eingeht, der in seinen Seminaren das
Innerste seiner Klienten nach aussen kehrt, muss man auch von sich selbst
etwas preisgeben und kann nicht mehr länger in der
Depression
dieser Welt gegenüber verharren. Bekannt sei, dass Hellinger Anfang der siebziger Jahre
seinen Orden verlassen habe, heiratete und sich fortan nur noch mit
Psycho-therapie
beschäftigt. Im Gegensatz zu vielen seiner selbst ernannten Schüler sei Hellinger keiner, der nur
eine neue Masche
gesucht habe, um hilfesuchenden
Zeitgenossen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Er glaube an das, was er tue.
Und er glaubt nur das, was er in den Aufstellungen sieht.
H3-„Phänomenologisch“
wird dieser Ansatz nach Hellinger genannt, nur damit, so Patrik V., könne man den
Betroffenen helfen, ihrem eigenen
H4-Lebenwirklichkeits-bezug
lebenserfüllend zu entwickeln - nach dem Vorbild seines Meisters, Jesus
Christus...
Die Lösung für den
gläubigen Christen zeigt sich ausschliesslich
L1-Liebe
vollen Menschen, bei der Aufstellung, dem Therapeuten – und
zwar „blitzartig“. Mit beängstigend gelassener Sicherheit tue z.B. Hellinger diese
angeblich offenbarten Lösungen kund. Ob seine therapeutischen Interventionen
als unerlaubte Heilbehandlung anzusehen sind, sei genauso wie bei Jesus
bei den Schriftgelehrten, umstritten.
So nützte Pfarrer V. dem Redaktor gegenüber seinen
F7-Einfluss
dafür mit ihm den nächsten Sonntag zu
Pe=etablierenden
Prozess
zur Verdauung des Workshops von Ralph E. zu
üben.
Was Hellinger als
L2-Rechtzeitig
Projekt-Orientierter
Kompetenzaustausch
RPOK
tue, gelte als
„allgemeine Lebensberatung“.
Der Mann
habe keine kassenärztliche Zulassung, und das
Psychotherapeutengesetz von 1999
sowie Paragraf 132a des Deutschen Strafgesetzbuches verbieten nichtapprobier-ten Personen
nur die Benutzung des Begriffes
„Psychothera-peut“
klärt nun Patrik den Redaktor seiner
A=Ahnung
folgend weiter auf, um den mit ihm
Pa=auszuarbeitenden Prozess
unter
F6-Kontrolle
behalten zu können.
Diese wackelige Rechtslage
erlaube den
reichlich nebulösen Psychomarkt.
Fehlende,
wahre Menschenkenntnis
können man damit durch ein gerüttelt Mass an
Charisma
ersetzen. Für die
Masse
genügt das, um die
scheinbaren Erfolge
gewisser Gurus zu erklären. Das ist für
Patrik V. Ansatz genug, auf den aus der Sicht der Kirche erst wirklich die
F8-Not wendenden
L3-Redesign
des Psychomarktes hinzu-weisen. Genauso wie der Staat bei der Altersvorsorge
seine Rezepte den Menschen abgeschaut habe, und jetzt davon losgelöst mit
seiner sich
Om-globalisierenden
Eigendynamik
die
Sozialwerke
in die Krise gebracht habe, habe die
eigen-mächtig sich
postnormal
anmassende Psychotherapie
ihre Methoden der
Kirche
abgeschaut, die sie wiederum mehr oder weniger ehrlich
Jesus
abgeschaut habe, der sich seinerseits auf
Gott, den Vater und Schöpfer
berufen habe. Es gehe letztlich immer wieder wie im Alten Testament
mit
Fairness
darum, den
b-Ausgleich
zwischen der
menschge-machten Ordnung
und der
Schöpfungsordnung
wieder herzu-stellen.
Damit dass man Denkkastrophen
überwinden solle, bevor sie zu Humankatastrophen führen, hatte Patrik
die Kernaussage für seine nächste Predigt gefunden!
Sie können drei mal raten, mit welcher
Wissensarbeit der Redaktor seinerseits zu Werke gegangen ist und wie sie
im Blätterwald untergehen wird - zum Glück fahren ja unsere Autor auch ohne
Wald...
[Up] [CH>Warnung] [Ke-Gottesersatz] [Oe-Kompensation] [Rm-Leblosigkeit] [Re-Definitionsmacht] [Pv-Reifung] [Ra-versteckte Absicht] [Ov-gemeinsame Grundlage] [Ka-Verbannung] [Oa-Sozialverträglichkeit] [Kv-Vorurteil] [Pm-Zweierbeziehung] [Km-Projekt] [Pe-Katalysator] [Rv-Ernst des Lebens] [Pa-Transformation] [Om-Reife]
|