2) Oe-Kompensation und Feigenblatt

 © BurkVerlag
Von seinem Bruder inspiriert, meint Otto E., der Gemeindepräsident eines Abends über das in der Gemeinde mangelnde Bewusstsein frustriert, am Stammtisch in seiner auf §0-Nachhaltigkeit F7-zum Rat bedachten Bewusstheit:Wir richten uns an jene, die noch hören wollen“. Wer lesen kann, soll lesen! Man schaut auch bei uns lieber Berichte über die Ausbildung der US Marines auf CNN an: „Da geht was vor sich, in diesem Amerika, das einmal für die halbe Welt die Rettung war, wo man sich einst unter Menschen geborgen fühlte, und wohin es viele drängte. Da werden jetzt bei junge Menschen Oe=Objectivs etabliert, die sie zu Konsumautomaten macht, da werden sie als Soldaten zu Killern trainiert, damit sie Lust am Töten haben. Nach aussen hin heisst das Leistung, Recht und Ordnung, innen sind sie voller Wut, voller Hass, voller Mord." Der Hor-ror, sagt Otto, sei der im Kollektiv Trends e-etablierende Gehorsam; damit laufe man falschen Göttern nach und lerne nichts aus der Geschichte; des Kaisers Neue Kleider wechseln, die Versuchung, ihnen nachzulaufen, bleibe.

Im Bestreben mit seinen Stammtischgenossen seine W=Wahrnehmung der Welt F1-innovativ in Bezug auf die §1-Menschenrechte zu teilen frag sie Otto mit der Absicht, damit weiter führende Re=Rahmenbedingungen zu etablieren: „Wie kann man die Ursache für diese immer gleiche Art der Verletz-ung und Schädigung menschlicher Anlagen durch verratene Liebe überwinden?“ Seinen Bruder Karli anwortet: „Viele von uns haben als Kinder nicht genug einfühlsame Liebe erlebt oder zu viel besitzergreifende Liebe oder ‚Liebe für Leistung‘ und mussten sich dann mit den ‚mächtigen‘ Eltern identifizieren, um zu überleben.“ Damit macht Karli seinem Bruder Otto einmal mehr auf Grund der gemeinsamen Erfahrung klar: Eigene Gefühle werden aufgegeben. Die unbewusste Anpassung an das Erwartungs-muster der ersten Autoritäten, danach der eingeübte Gehorsam gegenüber weiteren Autoritäten, führt zur Verachtung des eigenen Selbst, als Kompensation zur Projektion von Hass und Wut auf andere, zum nie endenden Bedarf an Feindbildern. Weitere Folge seien selbstlose Lebensmuster der Anpassung und Aggression; sie blenden eigene Erkenntnis und mitfühlendes Interesse aus und perpetuieren den „Wahnsinn der Normalität“. Wie Du weisst, wollen wir geliebt werden, von denen, welche, wie jetzt Du in der Gemeinde, die Oe-Macht haben. Otto E. fand die Geduld, diese Belehrungen seines Bruders Karli in Anwesenheit ihrer Stammtischgenossen als Hinweise auf unabdingbare §1-Menschenrechte als wahr, anzunehmen...

Als Otto E. vom Stammtisch nach Hause kam, gellte ein Schrei durch sein Haus; seine blonde Frau brüllt, sie windet sich, schluchzt. „Hilfe!“, bricht es aus ihr hervor. „Ich brauche Hilfe um mich in dieser verrückten Welt wieder zu finden.“ Liegt in solcher Verzweiflung nicht auch H1-Hoffnung? So fragt sich Otto in seinem D=Denken, in das was ihn von seiner Frau erwartete, ergeben. Schliesslich ist dies kein Theater, es schreit zum Himmel und will zur Therapie werden. Familienaufstellung nennte es sein Bruder Karli, in Anlehnung an Bert Hellinger. Otto, der besser mit dem Gemeinderat als mit seiner Frau umgehen kann, möchte gerne Karlis therapeutische Sprache erfassen, um sie an seiner Frau anzuwenden, die an ihrem Bild der Welt leidet. Dazu möchte er, wenn es schon keine Gebrauchsanweisung für den Umgang mit ihr gibt, einen Leitfaden bekommen. Es möchte so denken können, dass er herausfinden kann, was er F5-unternehmen kann, damit sich die Km=Kommuni-kation in seinem Umfeld erstrebenswert multipliziert - schliesslich hat er in der Gemeinde ein Gesicht zu wahren...

Otto ist es sich vom Umgang mit seiner Frau gewohnt, dass Leidenschaft und Verantwortung im Herzen zu Konflikten führen, aus denen sich immer wieder eine Neue H2-Ornung ergeben muss. Um das postnormale Paradigma, dass dies einfach so geschieht, scharen sich Psychologen und Fachärzte, esoter-ische Wunderheiler und schaulustige Fans, die alle nur das eine wollen: damit auch den Zeitgeist reiten und dessen Sprecher möglichst so nahe zu kommen, um bei Gelegen-heit deren Stelle einnehmen zu können. Auch die Presse wird eingeladen. Doch Otto möchte lieber mit der ihm absurd erscheinenden Interaktion seiner Frau symbolisch Klarheit schaffen können, um es/sie und seine A=Ahnung um das, was wirklich abgeht, selbst genügend differenzierend, verstehen zu können. Dazu müsst er die F9-grundsätzlich relevanten Om=Objectives/Absichten damit verständlich multiplizierend verbreiten können, wie es ihm als Gemeindepräsident in Gemeindeangelegenheiten doch meistens ganz gut gelingt.

Erst am nächsten Stammtisch kommt Otto E.  ein schlagendes Beispiel über das, was in den Köpfen der Menschen vorgeht in den Sinn. Im Jahre 1959 in der ersten Klasse fand seine  Lehrerin, die Kinder seien laut und unartig. Sie steht oben auf dem Podest, neben dem Pult. Sie holt aus der Hand-tasche ihre Geldbörse und fragt: „Wer von euch will jetzt zum Seiler gehen und einen Rohrstock kaufen?“ – „Nun stellen Euch vor“, sagt Otto, „29 Kinder streckten den Finger hoch und wollten freiwillig den Stock kaufen, mit dem sie anschliessend geschlagen werden sollten. Nur ich sass da und meldete mich nicht und wunderte mich sehr.“ Und warum widerstand ich der Versuchung dieser unheim-lichen Macht der Masse? Lag es an der Familie, war es die Religion? NEIN; es war mein R3-Realitätsbezug, denn erst eine Woche davor hatte mir die Lehrerin mit dem alten Rohr-stock so stark den Hintern versohlt, dass es brach! So sass ich immer noch wie auf Eier mit der unzweideutigen I=Vorstellung darüber, um was es schon wieder ging, und womit ich nichts mehr zu tun haben wollte! Mir waren meine eigenen Rm=Rahmenbedingungen bewusst geworden, die ich in meiner Umwelt zu mulitiplizieren mir vornehmen musste, um meinen Vorstellungen treu zu bleiben. "Diese mir herausprügeln lassen, erlaubte ich von da an, wie ihr wisst, F9-grundsätzlich niemandem mehr!"

Otto E. doppelt nun damit nach, dass er an 1936 erinnerte, als Hitlers Deutschland den „Triumph des Willens“ feierte. Eine ihm bekannte Familie flüchtete über Polen, Dänemark in die USA. Der damals 13-jährige Bekannte von ihm nahm drei Bücher mit: ein Lexikon, ein Physikbuch und ein Band mit Gedichten von Goethe, und die Bibel. Und warum nun ausgerechnet die Bibel? „Eben nicht wegen der Religion“, erklärte Otto an seiner Stelle, wegen der Propheten: „die hatten mir imponiert“, höre er seinen Bekannten immer noch sagen. „Die Worte der Propheten waren Geschichten von Menschen, die die Wahrheit über die H4-Wirklichkeit erzählten. Dass die schon immer gegen das Unrecht kämpften, obwohl es nicht einfach war, dass sie verhöhnt, verfolgt, verjagt wurden und doch redeten, das war wichtig.“ Und so sagt es Otto selbst noch einmal  mit dem Mut des Propheten, der das y=minimal Notwendige mit Gleichmut anspricht: „Am Ende müssen wir sehen, was wir einander antun.“ Damit hatte Otto die Ka=Kommunikation seines Bekannten für seine Gemeinde erneut ausgearbeitet. Damit war er am Stammtisch wieder seinem Element, die Gemeindeangelegenheiten mit seinen Genossen so y=minimal notwendig vorzuspuren, dass man sie an der nächsten Ratsversammlung wie immer F4=managen kann.

Während er in der Gruppe im Stillen an sein blonde Frau dachte, als sie nach ihrem letzen Hoffnungsschrei unter Tränen in seinen Armen lag, sagt Otto E. betroffen: „Ihr könnt klar sehen, fast alle Menschen haben eine Täterenergie und damit gibt’s Verbrechen. Selbst nicht Unschuldige werfen auf Sündenböcke der ersten Stein und andere bringen dann die Lawine ins Rollen“. Karli E. wurde damit unangenehm an seinen Albtraum erinnert, der ja alles ins Rollen gebracht hatte! Mit der Frage: Mit welcher Therapiemethode können wir die Steinlawine vor dem Point of NO Return zum Stillstand kommen lassen?, riss  Otto an seinen Bruder Karli aus seiner Rückerinnerung. Dieser wies auf das ihm bekannte heilsame Rollenspiel hin, das Menschen innerhalb weniger Minuten in tiefe emotio-nale Erschütterung versetzen kann aus der heraus sie von der Schuld erlöst, zu neuem Leben erwachen. Das erinnert uns doch an die L1=Liebe, die angeblich solches vermag, ging es Otto durch den Kopf als er an die letzte Predigt dachte. Schliesslich ist es ja die Liebe, die auf der psych-ischen Ebenen bisher immer wieder zu Neuem Leben geführt hat dacht er mit Wehmut an die Zeit des Verliebt-seins mit seiner Frau. Dann kam deren schwerer Geburt, seit der ihre Ehe kriselte und er sich in die Gemeindearbeit geflüchtet hatte. Otto muss sich eingestehen, dass er die Toleranz in den letzten Jahren bei seiner Sekretärin ge-sucht hatte, die ihm nicht nur dabei hilft, seine O=Anliegen für den Gemeinderat so vorzubereiten, dass man sie zusammen F4=managen kann. So kommt eben im Leben eins zum anderen. Ja er hatte sogar schon von einer schöpfungs-bezogenen Zuordnung gehört, die man respektieren sollte...

Zum Einwand seines Bruders Karli, dass eine stetig wachsende Zahl aufgeklärter Bürger ernsthaft behauptet, die Familienaufstellung habe ihr Leben verändert bemerkte Otto: „Das heisst zuerst einmal nur, dass es im normalen Zusammen-leben und –arbeiten mit dem L2=Rechtzeitig Projekt-Orientierter Kompetenzaustausch RPOK hapert“. Fakt ist, betont er ganz der auf b=Ausgleich bedachte Gruppenleiter mit dem, was ihm Karli erzählt hatte und was er selbst gelesen hatte: „Bert Hellinger und seine Methode der Familienaufstellung haben die Szene der Psychothera-peuten in den vergangenen Jahren kräftig aufgemischt. Keine andere der vielen hundert verbreiteten Therapie-formen sorgt für vergleichbaren Aufruhr“. „Esoterische Scharlatanerie“ unken einige Anwensende, die gelesen hatten, wie anerkannte Psychologen Hellingers Kurzzeit-behandlungen für gemeingefährlich halten. Der Familien-aufsteller Hellinger, aber jubiliert Otto E. , habe die Wende in der Psychologie eingeläutet; seine  Therapiemethode hat den Psychomarkt schleichend, aber stetig unterwandert! Mit dieser durch seine Informationen erleuchteten Feststellung hatte Otto E. die Aufmerksamkeit dafür, seinerseits am Stammtisch den Pa=Prozesse auszuarbeiten, den er für den Ausgleich der Interessen in der Gemeinde als die best Art die zu F4-managen hielt. Damit gelang es ihm immer wieder die Unken Rufenden aus ihrer pathologischen Prosa heraus zu hypnotisieren. Nun begann er zu vermuten, dass  dies seine Frau, in sich selbst allein zu Hause gelassen, mit sich selbst und ihren verzweifelten Stimmungen nicht gelingt, und es ihr über den Kopf wächst und ihn aus dem Hause vom Stammtisch zu seiner Freundin treibt...

Einen schönen Apfel kritisch zu betrachten sei sinnlos, meint Otto um diese ihm unangenehme Erinnerung zu verscheuchen; man müsse schon hineinbeissen, um zu erfahren, wie er einem schmecke. Wenn wir die Stammtischrunde anschauen könnten, stellte sich die Frage: Wie viel von ihrer Lebens-energie haben die Beteiligten noch zur Verfügung? Auf diese Fragen zögert „man“ und antworte meist psychopolitisch korrekt, der Harmonie zuliebe: „50%“.

Jetzt wird es ernst – damit wird von Lebenden, wie etwas an Stammtischen, etwas ausserhalb des Lebens als wirklich vorweggenommen, und das kann nur das Leblose sein! Man tut das vom Intellekt zur weiteren Rv=Vorbereitung der von Intellektuellen F4-gemanagten Bedeutung ihrer Spielregeln verführt, ohne zu wissen, was das mental Leblose ist, und was es bedeutet, ihm Bedeutung zu geben.

Tatsache ist, es gibt 256 Mentalbereiche, 54 davon sind leblos und aus denen heraus haben die Intellektuellen seit jeher, im Prinzip seit der Schlange im Paradies, versucht, die Schöpfung einem L3-Redsign nach ihrem Bilde zu unterziehen. In unserer Generation erscheit es global möglich, damit vom Belebten !=wegzusterben, um nach dem eigenen Bilde, beliebig eben, weiter zu "leben". Auf die Frage: „Was ist mit deinem Vater?“ folgt meistens ein genauso langes Schweigen wie auf die nach dem Schöpfer. Typische KlientInnen antworten etwa mit: „Er lebt, nur wir haben nicht viel Kontakt.“ An dieser entwurzelten Aufstellung der Realität dieser Welt in unserem Kopf formt sich unsere Einstellung und daraus ergibt sich das heute vorherrschende postnormale Mentalbetriebssystem.

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