4.9.6.5 Verführung zur Erschöpfung
by Claudio Lütscher und Peter Meier

Blockiertsein einer Berggemeinde ob der  
wegen der Klimaerwärmung und der zunehmen-
den Felssturzgefahr ausbleibenden Touristen:
 

© BurkVerlag

Ein Alptraum von Karli E. dem Hotelier im Hotel Seelenfrieden in der Bergdorfgemeine Kleinwelt:

Karli E. kommt zu Otto E. und erklärt ihm, er denke, dass man den Stausee oberhalb des Dorfes weg machen müsse, da er eine potenzielle Gefahr für die kleine Gemeinde darstelle, falls er in Brüche ginge.

Otto E. dachte zuerst an die Beschäftigten beim Stauwerk und die Nutzungsmöglichkeit des Überflusses an Wasser der das Dorf in Grün verwandelte, etwas Einmaliges in diesem trockenen und dürren Wüstenland, doch er wollte liebevoll auf Karli zugehen, weil noch andere zugegen waren und sagte: „Ja, ja, einfach so eine riesige graue Mauer auf unsere Köpfe zusetzen ist wirklich gegen unsere Würde, da können wir nur hoffen das dieser brüchige Beton uns nicht samt Wassermassen auf den Kopf fällt.“

Rita M. wollte gerade Stellung beziehen...

als ihr

Ralf E. zuvorkam und schnaubte: „Der einzige Weg ist diese Manager mit samt der Mauer in die Luft zu sprengen damit wir wieder Luft zum atmen und Leben  haben.“ Es war fast hörbar, wie die anderen in ihrer Hoffnungen bestätigt, aufatmeten und Ralf liebevoll als einem der ihren, zunickten...

„Wenn wir eine liebliche kleine geordnete Stadt haben wollen, dann müssen wir etwas tun.“, nahm Patrik V., der Dorfpfarrer, davon ermutigt, den Ball auf...

Rasmund A. meinte laut: „Ja erneuern wir unsere Menschenwürde!“

Ohne diese Mauer machte es mehr Sinn zu Leben, schliesslich sind wir dann nicht mehr eingemauert und wieder mit dem restlichen Land integriert. Und vor allem wäre es nachhaltiger das Wasser anzuzünden.“ meinte die dicke Olivia V...

Konrad A., der gerade vom Seminar gekommene Dorfschullehrer sagte dazu: „Er habe auch ein Recht mitzureden, wenn es darum gehe die Rechte seiner Gemeinde zu verteidigen.

Olaf A., der Dorfhippie: „Ja es verletzt mich jedes Mal wenn ich am Morgen aufstehe und diese lieblose Mauer anglotze; wenigsten farbig anmalen könnte man sie.

Karin V., die Philosophiestudentin sagte berechnend,  „In der Realität sieht die Wirklichkeit ganz anders aus, ich fände auch, dass wir sie zumindest neu gestalten können.

„Neu gestalten und dies noch bevor sie zusammenbricht.“ ergänzte der scheue Kunstmaler Patrick M.

Konrad M., sein Bruder, der Löwenwirt schnautzte laut und klopfte auf den Tisch. “Ach was, das was du immer pinselst, tut mir weh wenn ich es sehe; die Mauer muss einfach weg und wir brauchen ein neues Tal.“

Das immer fleissige Dienstmädchen Patricia E. nahm allen Mut zusammen und mach sich bemerkbar: „Wir brauchen eine nachhaltige Ordnung, ohne dass das Wasser uns diese wegschwemmen kann.

Rolf V., der Bienenzüchter versuchte sich ins Gespräch zu integrieren in dem er die Nachhaltigkeit bestätigte, und äusserte, dass etwas zu unternehmen sei.

Paul A. der Gärtner, bestätigte mit seinen Ansichten das Gesagte mit Kopfnicken, und

Otmar M. der Immobilienmakler schrie so laut, dass es jedem unter die Haut fuhr: „Diese Mauer gefährdet unsere Sicherheit; es hat keinen Wert sie noch stehen zu lassen!“

Damit endgültig von sich überzeugt, zog die Diskussions-gemeinde den Hang hinauf und sprengte die Mauer in die Luft. Die ganzen Wassermassen stürzten sich auf ihre Häuser und rissen ihre Kinder und ihre Tiere mit, Ihre ganzes Hab und Gut trieb davon. Von den grünen Gärten war nichts mehr zu sehen. Traurig und elend bauten sie aus Mauerresten zerbrechliche Hütten. Sie wurden dazu verurteilt die Mauer wieder aufzubauen, ohne Lohn jedoch, denn die Flutwelle zerstörte auch noch andere Dörfer. Die Schäden hatten sie das Leben lang abzubezahlen. Und Schuld war nur diese verfluchte Mauer…

Am SVP-Parteifest 2003 in Holziken hat Bundesrat Samuel Schmid dazu Ke-aufgerufen, anstehende Probleme mit §3-Feingefühl zu lösen. Er plädierte auch für die §0-Fort-setzung bilateraler Verhandlungen. Der Vorsprung der Schweiz sei zwar noch da. «Aber er schwindet», warnte Schmid; die Schweiz verliere tendenziell an Boden. «Am Wahltag kann das Volk helfen, die entscheidenden Weichen zu stellen.» Die Arbeitsproduktivität müsse gesteigert werden. Sie hänge ab von Finanzpolitik, Bildung, Markt-zugang, sozialer Sicherheit und Stabilität. Bei den Sozial-werken sei die Zeit zum Handeln gekommen, denn die Kosten stiegen täglich. Die nötigen Reformen müssten angegangen werden, «aber nicht mit dem Hammer, denn das erträgt das feine Uhrwerk unserer Gesellschaft nicht.»