Freiheit oder Wirklichkeitsbezug?

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by Dr. Peter Meier 

Urteilen Sie selbst auf Grund des folgenden Artikel der Schweizerischen Bundesverfassung:

Art. 20 Wissenschaftsfreiheit

Die Freiheit der wissenschaftlichen Lehre und Forschung ist gewährleistet.

Freiheit, sagen uns Politiker, sei das höchste Gut, wenn man sie nicht hat und meinen damit doch nur, die Zustimmung zu ihrem Parteiprogramm. Wie diese aber  ohne Wirklichkeitsbezug zur Willkür und zum Stress führt, haben wir erwähnt. Die Restrisiken einer bloss freien Wissenschaft sind aber zu hoch! 

Eigentlich sollte das nach 70-Jahren Kommunismus und all den anderen pseudowissenschaftlich populär gemachten Scheusslichkeiten des letzten Jahrhunderts, jedem normalen Menschen klar sein! Ist es aber nicht, weil es fast nur noch postnormal unterwanderte Wissenschaft gibt. Wo Wissenschaftler wie Künstler am freien Applaus gemessen werden, ist es mit der Vernunft nicht mehr weit her! 

So kann jeder Art. 20 der Bundesverfassung auf Art. 16 auf die Meinungs- und Informationsfreiheit reduzieren; so konnte man auf der Titanic dem Ausguck Ferngläser verbieten. Realitäts- und Wirklichkeitsbezug verkommen so zu blossen Meinungen, wovon bald nur noch das Holocaustleugnen ausgenommen ist, und damit wird die Wissenschaft postnormal.  Damit aber ist die Freiheit, mindestens an den meisten Universitäten, ausser vielleicht in der Wissenschaft#1, noch C3-wirklichkeitbezogen zu arbeiten, de facto dahin - also muss Art. 20 zur Wiederherstellung einer erstrebenswert lebenserfüllenden Wissenschaftlichkeit zum notwendigen Eckstein werden, den man nicht mehr einfach beliebig als Stolperstein auf die Seite schieben kann! 

 


©Burk Verlag
Deshalb ist das, was am Collegium Helveticum unter ihrer Leiterin, Helga Novotny mit ihrer Professur für Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsforschung an der ETH Zürich geschieht so verfassungswidrig! 

Es wird dort mit allen modernen propagandistischen Mitteln die Freiheit für eine C3-wirklichkeitsbezogene, persönlich relevante Forschung#3, wie nachgewiesen,  mit der subtilen c3-MOS Mentalkonditionierung einer ganzen Generation von Intellektuellen hin zur c3-Endsoziologie betrieben, und das auch mit öffentlichen Geldern und dem Segen der zuständigen Bundesräten, zuerst Cotti und jetzt Dreyfuss! Auch an der Universität läuft das gleiche Spiel, u.a. vom Tages-Anzeiger publizistisch gefördert.

Schon redet man offen von "The Silent Takeover. Global Capitalism and the Death of Democracy" (Noreena Hertz) und macht sich, auf der Suche nach der Neuen Macht von unten, an Demos crazy. Auf der anderen Seite sind 2001 bereits 51 der 100 grössten ökonomischen Einheiten private Unternehmen, womit die Schönrede der abzockenden Manager mit ihrer Eigendynamik bestimmt, und nun soll auch noch nach dem Staat, die Wissenschaft unter diesem Gesslerhut gleichgeschaltet werden; nicht mit uns!

Jeder Mensch kommt an den Punkt, wo von ihm ein Bekenntnis verlangt wird; in einigen Fällen hängt davon das Schicksal sehr vieler anderen Menschen ab und in diese Lage kann jeder von uns kommen. Was wäre geschehen, wenn im entscheidenden Moment die Nachbarin von Adolf Schickelgruber (alias Hitler) mit ihm liebevoll Klartext gesprochen hätte, statt seiner verzweifelten Rhetorik nach den Verletzungen eines Gasangriffs im 1. Weltkrieg auf den Leim gegangen zu sein? Wer weiss zu was SIE, oder Ihr Nachbar sich noch entwickeln können. Kann er ein Flugzeug fliegen, hat er ein Waffenarsenal, oder kann er Leute begeistern...?

Tatsache ist, Freiheit an sich führt über die Kunst der Wissenschaft#0 zur post-normalen c3-Beliebigkeit in sich selbst-zerstörende Systeme#2; der 70 Jahre damit real existierender Sozialismus mit mindestens 100 Millionen brutal zerstören Menschenleben sollte Beweis dafür genug sein! Doch um das rechtzeitig zu erkennen, braucht der Mensch einen entsprechenden Wirklichkeitsbezug#3, der es ihm auch auf der Titanic erlaubt, über den Zeitgeist hinaus klar zu denken, statt sich davon traumatisieren zu lassen, oder sich als blosser Befehlsempfänger z.B. als Manager oder Versagerrat rhetorisch geschickt genug für einen goldenen Fallschirm heraus zu reden.

  Up ] Zweck ] Grundsätzliches ] Verantwortung ] Würde ] Gleichheit ] Willkür ] [ Wissenschaft ] Kunst ] Bildung ]


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PS. Wie weit ist es mit der Wissenschaftsfreiheit, wenn an unseren Universitäten nach postmodernen Richtlinien gesäubert wird, und lebenserfüllende (suchen Sie nach diesem Eigenschaftswort im Internet) Ansätze wie dieser rhetorisch verdrängt werden? Ich frage Sie als Betroffener! Darf man glauben, dass biologisches Leben durch ein virtuelles "Leben" in Chips abgelöst werden soll? Für solche Ansinnen bekommt man nicht nur am berühmten MIT Geld! Solche Inkohärenzen kann "man" sich in Mentalbetriebsystemen bzw. in Verfassungen von Humansystemen, wie der Schweiz nur auf Kosten des Lebens, der Umwelt und der Zukunft leisten! Christoph Blocher spricht damit von einer "Verlotterung der schweizerischen Aussenpolitik", hatte aber, darauf angesprochen, nicht den Mut, das Übel an der Wurzel zu packen; der postnormalen Verlotterung der vorherrschenden Mentalität durch deren vom Volk bezahlten, und von breiten Kreisen der Wirtschaft und Politik hofierten Systemhüter: Darum richte ich mich an Sie,

 

Sehr geehrte Verantwortliche für Zeit-Fragen

 

Bereits 1987 schrieb Allan Bloom in “The Closing of the American Mind” über “How higher education has failed democracy and impoverished the souls of today’s students.” Heute müsste er über the demon that goes crazy berichten…

 

 

Dr. Eliane Gautschi: Sie berichten zu Recht vom Ende der Universitäten als Ort der freien Forschung, der schlechtere Volksbildung zugunsten der marktwirtschaftlichen Logik der Unternehmen, die ihre Spenden als Investitionen betrachten, von Professoren, die sich als Unternehmer verstehen, und  diejenigen verdrängen, die sich der freien Forschung verpflichtet fühlen. Buschor verkaufe die Volksschule an die Grossfinanz, auch bei den Universitäten zeigt sich die Jacobs-Holding grosszügig und schenkte der Universität Zürich einen Betrag von 16 Millionen Schweizer Franken. Mit diesem aussergewöhnlich hohen Betrag kann ein Lehrstuhl im Bereich «human development» geschaffen werden, schreiben Sie. Wer dafür mit dem Wohle aller argumentiere, muss sich von Ihnen sagen lassen, dass er den Überblick über die Entwicklung verloren habe und die demokratische Verwurzelung unseres Bildungswesens ignoriere. Vielleicht wache er dann auf, wenn es zu spät ist. Dann nämlich, wenn auch bei uns amerikanische Verhältnisse das Bildungswesen bestimmen. Aber genügt es denn wenn die Bildung demokratisch Verwurzelt ist? NEIN! Die Physik sollte in den Naturgesetzen begründet sein, die Psychologie und die Soziologie sollte sich an den Lebenserfüllungsgesetzen der Betroffenen richten, und die Politik an den Grundlagen eines nachhaltig qualitativen Wachstums im Hinblick auf die Lebenserfüllung möglichst vieler, auch in Zukunft, nicht an Hühnermägen oder andern Orakel...

Dr. Peter Mattmann-Allamand:  Sie bezeichnen zu Recht die Schweizer Neutralität als realistisch-konkreten Pazifismus, der seine historischen Prüfungen bestanden hat: Unser Land blieb in zwei Weltkriegen unversehrt und hat die grösste pazifistische Leistung der letzten hundert Jahre hervorgebracht, das Rote Kreuz, die neutrale humanitäre Hilfe und ein bisher allseits anerkanntes Kriegsrecht. Dieser ausserordentlich erfolgreiche historisch-konkrete Pazifismus sieht als Hauptursache für den Krieg nicht die dunkle Psyche des Einzelmenschen, sondern die Eigendynamik gesellschaftlicher Machtgebilde, insbesondere ihren Hang zu imperialem Grossmachtstreben. Sie erkennen, dass Herrschaftsgebilde, das heisst Systeme ungleicher Machtverteilung, immer auf Gewalt basieren und dass sie aufgrund ihrer naturgegebenen Instabilität eine Tendenz zur Ausweitung und zur Ausschaltung der Opposition und im Erfolgsfall, zur Globalisierung ihres Misserfolgs haben. Machtsysteme haben tatsächlich ihre eigenen Gesetze, welche die Wissenschaft#3 (..//konzept/wissenschaftlichkeit.htm  modellieren kann. Wie jede Wirklichkeit halten diese sich nicht an weniger nachhaltigere wie schöne Ideen und moralische Appelle. Das erklärt auch, wie Sie erkannt haben, weshalb der aufklärerische Ruf «Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit» und das christliche Friedensgebot an der Realität der grossen Imperien gestrandet sind. 

Langfristig gesehen ist es aber in Bezug auf das Letztere, der Hinweis der Bibel auf die nachhaltigste Wirklichkeit, die des Schöpfer- nicht des blosse Begriffs-Gottes genau umgekehrt; ALLE(S) Reiche, inkl. die SAirGroupies sind an der von Gott geschaffenen Wirklichkeit gescheitert, genauso wie jedes Bastelwerk an der Physik scheitert bzw. das Schwimmbad in Uster an der fahrlässigen Baustatik zusammenfiel! Im Zentrum jeglicher Friedenssicherung stehe eine tatsächlich gelebte kollektive Strategie zur Machtbeschränkung, wie sie zum Beispiel im direktdemokratischen System der Schweiz formuliert ist, aber immer mehr verwässert wird. Nein; nur wirklichkeitsbewusste Individuen wie die drei Eidgenossen auf dem Rütli können das leisten, woran, wie ich erwarte, auch Ihnen gelegen ist, Frieden als Voraussetzung zur Lebenserfüllung möglichst vieler! Sie sehen, wohin sogar bei Ihnen die irreführende Mentalkonditionierung führt: Sie geht von unseren Universitäten aus, und strukturiert über die dort fremdbestimmten Mentalbetriessysteme der von ihnen konditionierten Managern die Betriebswirtschaftlehre, und über die Medien die Massen. Sie selbst versuchen mit einer letztlich nicht tragfähigen Grundlage die Schweiz zu retten, mit blosser Begriffbeschwörungen! Dass man das auch dann noch versucht, wenn es längst versagt hat, zeigt, dass man einer Denkkatastrophe unterliegt. Diese ist der von der „unsinkbaren Titanic“ vergleichbar, oder wenn man danach schreit, anderen mit blossen Hinweisen den Pelz zu waschen, ohne dabei seine Finger nass machen zu müssen, d.h. ohne den Weg selbst zu gehen!

Sie schreiben genau in diesem Sinne, wenn es um die Schweiz, gegen Ihre Verleugner geht: Wer - wie der heutige Bundesrat - die schweizerische Neutralität auf das nackte Neutralitätsrecht reduziert, der missachte den Gesamtzusammenhang zwischen „Freiheit“, „Unabhängigkeit“, „Volkssouveränität“, „direkter Demokratie“ und „Pazifismus“, der das Wesen der Willensnation ausmache. Wissenschaft#3 redet nicht nur personen-neutral über diesen Gesamtzusammenhang; sie modelliert ihn operationell, damit lebenserfüllende Plattformen ermöglichend.  Im Unterschied zu vielen anderen Staaten ist die Schweiz, worauf sie hinweisen, nicht von Fürstenhand oder militärischer Grossmacht geschaffen, sondern ein freiwilliger Zusammenschluss von Städten und Ländern mit dem zuerst einmal nur negativen Ziel, sich der Bevormundung durch fremde Grossmächte möglichst zu entziehen, um sich zuerst einmal nur inhaltsleer weitgehende Freiheit und Unabhängigkeit zu erhalten. Volkssouveränität, direkte Demokratie, Föderalismus sind keine von der Obrigkeit widerwillig gewährten Übel, sondern unmittelbarer Ausdruck des ursprünglichen Zweckes der Eidgenossenschaft – der nur als lebenserfüllende Plattform einen erstrebenswerten Sinn macht; nicht als Trendcity in Downtown Switzerland, d.h. eben nicht in der anmassenden Pseudounabhängigkeit von der Lebenswirklichkeit z.B. eines Adolf Muschg, erstem Systemhüter des Schwarz- und Schwatzkunst Collegium Helveticums der ETH Zürich!

 

Der Zusammenhalt eines nicht von Grossmachträson und Gewalt zusammengehaltenen Staates ist immer gefährdet, erkennen Sie; wodurch, von wem? Von allen Mechanismen und Institutionen, die die Schweiz im Laufe ihrer Geschichte zum Zwecke ihrer Selbsterhaltung notgedrungen entwickelt hat, ist der Grundsatz «Recht vor Gewalt» einer der wichtigsten. Genauso sind die am schlechtesten geschützten Minderheiten in unserem Lande, die nach ihrer Lebenserfüllung suchenden Individuen wie Sie und ich, vom mit Mobbing anmassenden Kollektiv gefährdet! Dies vor allem, wenn ausgehend von den postmodern geistig unterwanderten Universitäten nicht mehr - Wirklichkeitsbezug und Logik vorRecht“ - gilt und „Wissenschaftlichkeit“ nur noch eines der vielen andern Deckmäntelchen ist, sich eine Machtposition zu verschaffen: Wo sind die sich selbst hochjubelnden Mangementprofessoren wie Malik in der Krise? Was haben sie an wirklichen Lösungen anzubieten? Was tragen die Imageberater, wie Klaus Stölker & Co., die unserer Politiker bis hin zum Bundespräsidenten „beraten“, zu bieten, ausser eben Schwarzkunst. Diese ist seit 1968 nachweisbar, über die Geistes- und Geisterwissenschaften an den Universitäten zum vorherrschenden Prinzip geworden. Ausgehend von Platon (siehe Karl Popper, „Die Feinde der offenen Gesellschaft“), hat sich sich anfangs des letzen Jahrhunderts von indischen Gurus, über die USA, auch in diesem Land wieder eingeschlichen!

 

Das Bündnis mit einer Grossmacht bringt den Kleinstaat in Abhängigkeit von dieser, oder macht ihn zum Eroberungsgut der gegnerischen Grossmacht: Das Gleiche läuft mental über die zu schnellen Trendsprechern verkommen Professoren an unsern Universitäten ab! Damit ist eben, wie Sie schreiben, die Schweiz als Floskel, das heisst als Name für einen Verwaltungsbezirk des neuen europäischen Grossreiches, unter der mentalen Oberhoheit der Supermacht USA, oder als Bezeichnung für ein neues deutsches Bundesland auf lange Zeit hinaus denkbar gemacht worden.

 

Ich hoffe, Sie beginnen zu verstehen, dass es zu kurz greift zu meinen, die Weiterexistenz der Schweiz als historisch gewachsener nationaler und staatlicher Organismus hänge vom Festhalten an der „Neutralität“ ab. Sie hängt u.a. über das nur damit mögliche Verständnis  einer kritischen Zahl Schweizer in der Trendneutralität vom absolut notwendig gewordenen REDESIGN unseres Bildungswesens, allen voran der Universitäten und Fachhochschulen ab! Ja, sie haben Recht, von einem ganzheitlichen Verständnis der schweizerischen Staatsidee aus betrachtet, ist es keine Übertreibung, die Schweiz als historisch gewachsenes pazifistisches Experiment zu betrachten. Das hat die Schweiz zum Erfolg geführt, nicht die Aussenpolitik à la Deiss und Borer.

 

OK, doch was nützt ein Experiment ohne eine entsprechende Wissenschaftlichkeit den Betroffenen? Die Schweizer weisen eine der höchsten Verzweiflungsraten (Drogenmissbrauch, Scheidungsrate, Selbstmord) auf, und sind an ganz andern Experimenten, z.B. als Spekulanten interessiert. Eigentlich müssten lebensfrohere Menschen zu uns kommen, um uns wieder leben zu lehren, statt uns bloss den Dreck zu machen und als Topmanager anzurichten! Was aber tun wir immer öfter; wir verkaufen den andern Konzepte, die bereits in den USA versagt haben, und sich auch bei uns als Denkkatastrophe erwiesen haben. Schauen Sie mal hin wie ein Professor Edmund Malik diese Spiel vollmundig zum Besten gibt!

 

Die Errungenschaften dieses in Europa einzigartigen pazifistischen Experiments Schweiz ist am Leben zu erhalten und weiterzuentwickeln, ja! Doch das geht nicht mit mental postnormal irregeleiteten Menschen! Nicht die dahinsiechende schweizerische Neutralitätspolitik muss primär wiederbelebt und vermehrt in einen friedenspolitischen Kontext gestellt werden, sondern zuerst der Lebenswirklichkeitsbezug der Schweizer in deren Mentalbetriebssystem, sonst braucht es eben wieder ein Napoleon, der uns aus dem Schlaf der Gerechten und den Trend mit Verschusslorbeeren Beschwörenden, aufrüttelt! Ist die Reformation Zwinglis und Calvin für die Katz gewesen, hält die Neue Magie#0 wieder ein!

 

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