Wandel, Chance oder Bedrohung?

APS.gif (1061 bytes)

by Dr. Peter Meier 

Im Besorgtsein über den weiteren Weg der Identitätsfindung:
Die in der Dauerkrise sich befindliche Geister- und Geisteswissenschaft rät einmal mehr zur Wissensarbeit, nachdem sich ihre Wissenschaftlichkeit im letzen Jahrhundert als zu schrecklichen Humankatastrophen führende Denkkatastrophe erwiesen hat. Mehr noch, in der Anwendung der äussert erfolgreichen Wissenschaft#1, der Basis des wirtschaftlichen Erfolges der Schweiz, verursachte das Restrisiken, die im GAU von Tschernobyl und in der Managementkatastrophe des Challenger Disasters zum verheerenden Ausbruch kam, nachdem man die exemplarische Titanic Katastrophe ignoriert hatte. Niemand getraute sich die wahren Schuldigen und die wirklichen Ursachen zu orten; so hatte der postnormale Zeitgeist, z.B. am Collegium Helveticum der ETH leichtes Spiel damit, der erfolgreichen Wissenschaft mit seinem besser tönenden Versagen, den Schwarzen Peter in die Schuhe zu schieben. Nun macht man sich in Ethik-Kommissionen mit Pseudogrundlagen und Wissensarbeit#0 wichtig, und schafft eigentlich mehr Probleme als man löst! Ja damit zeigt sich das Problem, die antiquierte und bloss noch virtualisierende Geisteswissenschaft, die sich noch immer als dessen Lösung ausgibt und über den Bergierbericht neuen Pfründen, z.B. in der Neuschreibung der Volksschulgeschichte sucht! Damit hat eben u.a. die Schweizer Wirtschaft hat ihr solides moralisches Fundament für ihr Handeln, nach der Abzockerwelle, scheinbar endgültig eingebüsst. Man dankt es z.B. dem Übervater dieser Bewegung, Adolf Muschg mit Professorentitel, einem Stuhl in einem Fach, von dem er eigentlich nichts relevantes versteht (Wissenschaftsgeschichte), Budgets, Buchauflagen und Promotionen (durch Bundesrat Deiss) und schafft damit neben dem Wirtschaftsfilz die "mutual admiration society" der Bildungsmafia...

Wermutstrophen über rechtzeitig erreichte Resultate:
Zurück bleibt ein bisher äusserst erfolgreiches Volk mit der bohrenden Frage, an welchen Entwicklungen man in diesem Lande noch gutem Gewissen Freude haben kann, so wie in Schillers "Willhelm Tell" die Urschweizer, die Gesslers Hut grüssen mussten; das einzige zu dem sie, mit Ausnahme des virtuellen Willhelm Tells, noch aufblickten, wie heute all die postnormalen Trendreiter mit Headset, übers Handy vernetzt, cool, darauf wartend, dass es ohne Substanz megageil wird; bald gibt es ja wieder eine Streetparade, um den Neuen Mythos zu feiern, und wem das nicht passt, kann ja das nächste WEF zum Anlass nehmen, an der Bahnhofstrasse wieder ein paar Scheiben einzuwerden. Im Zeitalter der Beliebigkeit soll eben jeder nach seiner Façon glücklich, und wem das nicht passt, unglücklich, werden: Es ist wirklich Zeit, dass dafür die Geschichte, nach Prof. Kreis prospektiv, für diese Versagergeneration und das Heer der Bedeutungslosen umgeschrieben wird; oder finden Sie nicht auch? Die Kirche hat es begriffen und setzt entsprechend Taskforce ein, um mit der überbordenden Sexualität ihrer Systempriester fertig zu werden; im Notfall kann die Glückskette ja für die Opfer spenden, sollte sie sonst nicht mehr wissen wofür. Früher gab uns Schiller die virtuellen Gedankenformen, heute ist es Holywood und unsere Wissenschaftler#2 üben sich nach dem Managementmodell von Prof. Malik im "autonomen Nachvollzug", Eizenstat et. al. danken es ihnen, die Börse goutiert es und die Banken können auch nach ENRON weiter globalisieren.... 

Im Alten Zürich zur Zeit Zwinglis wusste der Zürcher Rat in der vergleichbaren Situation was zu tun war; der ehemalig Stadtpräsident Sigmund Widmer hat die Bedeutung der dafür beschlossenen Reformation in einem Büchlein 1984 in weiser Voraussicht beschrieben. Jeder Schweizer sollte es lesen, bevor er polemisierend die Beziehung zur Substanz verliert! 

Wir wissen es auch; eine Bildungsreform mit einer Volksinitiative! Wenn die mit dem Bergierbericht beabsichtigte Geschichtsvirtualisierung bzw. -verfälschung nicht rechtzeitig durch den Lebenswirklichkeitsbezug und lebenserfüllenden Plattformen überwunden wird, dann haben wir wirklich vor der Geschichte versagt, und es ist nicht vorauszusehen, welche "Cross- dann die Swissair" aus dem MOS-Schlamassel in der Pre-Trans-Trap ziehen, und welcher "Gut" dann noch welche Lösung aus dem Hut zaubern wird. Jung solls freuen; in der Virtualität ist zwar alles c3-scheinbar beliebig möglich; nur hat aber diese, und dafür ist C3-gesorgt, nicht das letzte Wort!

Up ] Gründung ] Auseinandersetzung ] Profilierung ] [ Wandel ]


Version 01.11.10 > Bitte senden Sie Ihr FEEDBACK an Dr. Peter Meier