Weil V/O=Stress<Tod ist, überleben in einer V-dominierten, d.h. weisheitslosen 0-Gesellschaft kurzfristig einmal die 0-Fittesten. Weil aber diese Gleichung auch für Beziehungen, Gruppen, Teams, Organisationen und Kulturen gilt, die dann mit Scheidung, Konkurs und Untergang enden, wendet sich mittelfristig das Blatt. Ein gutes Beispiel für die erste, die 0-Phase war der 2. Weltkrieg bis Stalingrad, dann hatten die Alliierten ihre überlegene Weisheit soweit organisiert, dass dass Ende des Reich immer absehbarer wurde. Inzwischen ist die 0-intelligenz emotionaler geworden, hat Weisheit, bzw. Wissenschaft fragmentiert, und die 0-Geistehaltung globalisiert und reifere Menschen verstehen die Welt nicht mehr.

Kein Wunder, dass in der Arbeitswelt seelische Störungen, Suchterkrankungen und Mobbing grassieren. Wo überall Ist unser Überleben und das unserer Systeme in Frage gestellt, wie können wir die Handlungsfähigkeit zurückgewinnen, fragt die verbleibende 0-Intelligenz. Nachdem die kollektive Vernunft am 7.2.1999 den Geist aufgegeben hat, heisst die Devise : Selber die Verantwortung für das Vorankommen im Job in die Hand nehmen. Neue Konzepte zur Berufsplanung sagen, dass durch eigenes «Career Management» arbeitsmarktfähig bleiben muss, wer sich behaupten will. Der Einzelne soll wie ein Unternehmen funktionieren und sein Überleben gezielt selbst planen und verwirklichen.

Doch jetzt kommt wieder die Frage nach den dafür geeigneten Modellen und man greift da natürlich nach dem Scheitern der allgemeinen Vernunft wieder auf die Zeit vor der Aufklärung, ja ins Tierreich zurück und redet von Typen wie ALPHA=Führer, BETA= Berater, GAMMA= Mitläufer, OMEGA= Oppositionelle. Als typische Erfolgsmerkmale sind nach Hedwig Keller («Die Teamlüge», 1997) konsequenterweise, die Bereitschaft, sich mit anderen anzulegen, ohne in Rechthaberei zu geraten, der Verzicht auf allseitige Beliebtheit, eine lustvolle Kampfbereitschaft in Konflikten, ohne blinder Wut zu verfallen, günstige Gelegenheiten blitzschnell erkennen und nutzen zu können, die Fähigkeit, schnelle Entscheidungen zu treffen und Fehlentscheidungen souverän zu revidieren etc..

So kann sich zwar die Wirtschaft im Markt behaupten und damit übernimmt sie an Stelle des Menschen und der Menschheit das Überleben; aber wohin führt das langfristig? Fähigkeiten wie das Öffnen von geschlossenen Systeme, bevor sie wegen V/O=Stress an sich selbst zu Grunde gehen aber liegen nur beim sich bewussten 1-Menschen. Sprüche wie "Organisationen und Unternehmen sind gefordert, sich den Veränderungen ihres Umfeldes anzupassen, um sich am Markt zu behaupten", greifen ohne 1-Mitarbeiter bekanntlich zu kurz! Vielfach ist auch das Gerede um Personal- und Organisationsentwicklung nur eine weitere Alibiübung der oben geschilderten 0-Art. Es braucht nicht so sehr Reengineering, und neue Instrumente, sondern primär einen besseren 1-Wirklichkeitsbezug, zuerst zu den Mitarbeitern und dann zum Markt. Solange man diesen lediglich statistisch und nicht wirklich, d.h. aus die Lebenserfüllung suchenden Menschen bestehend, solange schlagen solche Simplifizierungen auf die Wirtschaft, die Unternehmen und Organisationen zurück und die letzen, die Mitarbeiter, beissen die Hunde...

Es braucht also zuerst ein Redesign unter einer partizipaktiver 1-Führung. Geschieht dies zu spät, aus 0-Notwendigkeit, so bekommen dies die besten Mitarbeiter in besonderem Masse als Mehrbelastung zu spüren... und wandern ab und hinterlassen ein noch grösseres 1-Defizit...

3) Der 1-Knackpunkt in der 0-Sackgasse

Oft tut man (von Form und Verbreitung her gesehen vielleicht zurecht) so, als ob primär die KMU ein Kommunikationsdefizit hätten, doch wenn es um Bedeutung geht, stinkt der Fisch am Kopf! Wo und mit welchen Grundlagen werden wirklich gezielte Personalentwicklungsmassnahmen wahrgenommen? Es wird vielerorts wegen des allgemeinen Misstandes verdrängt, dass in grösseren bzw. Spitzenteams die Entscheidungs- und Arbeitsabläufe durch Konflikte oder ineffektives Führungsverhalten stark und nachhaltig beeinträchtigt werden. Der fehlende Wirklichkeitsbezug zur Lebenserfüllung lässt sich nicht mehr mit Schlagworten herbeireden und schon gar nicht mehr herbeimanipulieren! Die fittesten Unternehmen werden, wenn überhaupt letztlich nicht die sein, welche auf Veränderungen prompt und kompetent reagieren können, sondern die welche wieder den Mut aufbringen die Lebenserfüllung der Beteiligten und Betroffenen und nicht die Menschen nach dem Bilde der Wirtschaft und des Trends in den Mittelpunkt stellen.

Gemäss obiger Tabelle ist der Stress bei Rv 4/0, d.h. am grössten (z.B. bei der Geburt) - der Prophet im eigenen Land wird deshalb als Sündenbock missbraucht und es drängt alle zum geringsten Stress (z.B. im Nirvana), dem von Ke 0/4; denn in der Masse stirbt sich's am leichtesten. Es ist deshalb kein Wunder, dass, mit der vorherrschenden Mentalität mit der End-und Todestechnologie den höchsten Shareholder Value zu erzielen ist...

In Wirklichkeit sind wirklichkeitsbezogene Konzepte die Grundlage jeder erstrebenswerten Entwicklung. Lieber aber hat man aus politisch korrekten Meinungen mit den gewohnten Denkgewohheiten entstandene "Lösungen", das aber läuft immer auf eine Systemverhärtung und zunehmendem V/O hinaus! Solange massgebend ist, was der den Meinungsmachern entsprechende Endverbraucher verlangt und der Aktionär will, wird sich die Wirtschaft in immer mehr Fragmenten in die Sättigung hinein und das leben darin in den Tod manipulieren. Kundenorientierung im herkömmlichen Sinne ist also nicht die Lösung, sie ist z.B. für die Umwelt das Problem! Die zunehmende Ausrichtung auf die Anwendungsprozesse der Kunden beschleunigt die Spirale nur noch dort, wo sie falsch dreht! Deshalb sucht man mit neuen Technologien die Virtualisierung bzw. die Anpassung des Menschen an die Wirtschaft: Manager sollen erfolgreich sein, teamorientiert und fair mehr noch, sie sollen Partnerschaft fördern. Und die wird anspruchsvoll definiert: Vertrauen, Zuverlässigkeit, Offenheit, die Bereitschaft, eigene Entscheidungen dem Partner mitzuteilen und Kenntnisse über die Problemstellungen des Gegenübers hilfreich einzusetzen und nicht auszunutzen. Auf der anderen Seite steht der Fakt, dass man mit Sozialverträglichkeit und politischer Korrektheit allein kaum Geld verdient; ein typisches Paradox über das die meisten Leitwissenschaften nicht hinweg kommen. Interdisziplinär nach der bestmöglichen Lösung zu suchen tönt zwar schon, was aber, wenn die Wissenschaft mittlerweile genauso wie das Finanzsystem seine eigene Dynamik entwickelt hat? Da bei den Ameisen die Chemie stimmt und diese so ziemlich alles überleben zieht man diese immer mehr herbei. Für die Psychologen bleibt die verlorene Sehsucht nach der Definitionsmacht für die Geldgeber das Motto: Die Unternehmenskultur bestimme ich. Und unter dem sich daraus ergebenen Widerspruch leiden die Manager. Doch dafür, dass sie daraus kein Aufstand machen, erhalten ihren Abschied vergoldet. In einer solchen 0-Kultur ist nicht mehr lebenserfüllende Kreativität im Wirklichkeitsbezug gefragt; die Verschleierung der Ungewissheit bestimmt das Innovationsbudget. Darum ist Symptomverschiebung wichtiger geworden als das Leiden in der Sinnfindung zu überwinden.

Begreifen Sie jetzt, wie Aufschwung und Niedergang nicht primär im Kopf, sondern mit der 0/1-Einstellung beginnt?