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Zuerst wird der 26-köpgige Verwaltungsrat als ein Gremium beschreiben, dass in der aufgeheizten
Atmosphäre des "Wahlkampfes"
nicht kontrollierbar sei und sich zuerst einmal vertagte.
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So kann das Kandidatenkarussell in Fahrt kommen, und die Demontage der Favoriten beginnen.
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Die zuerst favorisierte Marketingchefin Gisèle Girgis wird zunehmend kritisiert. Seit sie im
Rennen um die Everts-Nachfolge ist,
wird ihr Entscheidungsschwäche vorgeworfen. Sie habe bisher lediglich die Konzepte ihrer
Vorgänger umgesetzt, und für den
Posten als Migros- Repräsentantin fehle ihr die nötige Ausstrahlung. |
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Noch schlimmer erwischt hat es Mario Bonorand, Mitglied der Delegation und Verwaltungsratsdelegierter
von Globus. Dass sich
Bonorand in seinen 22 Jahren in der Migros mit seiner direkten und manchmal ruppigen Art viele Feinde
gemacht hat, bekommt
er nun zu spüren.
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Nicht gern gesehen wird an der Migros-Spitze auch
das gute Verhältnis, das
Bonorand mit Pierre Arnold pflegt,
dem ehemaligen Migros-Chef und heutigen Präsidenten der Duttweiler-Stiftung.
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Arnold darf in dieser Funktion an allen Sitzungen der wichtigen Gremien teilnehmen und
scheut
sich nicht, die Migros-Kader offen
zu kritisieren.
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Zudem entscheidet er über die Höhe ihrer Löhne.
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«Bonorand ist zum Abschuss freigegeben»,
klagt einer seiner
Anhänger.
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Der Hintergrund: Am 26. April meldete die «Weltwoche», dass die Revisionsgesellschaft Ernst
& Young ihr Mandat bei
Globus niedergelegt habe. Dieser «Globus-Skandal» verbaue Bonorand den Aufstieg an die Migros-Spitze.
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Dass der Artikel am Tag
der Verwaltungssitzung publiziert wurde und so für Aufregung und kritische Fragen sorgen konnte, ist
für Bonorand kein Zufall:
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«Es
ist eine Schlammschlacht gegen mich im Gang.»
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Am letzten Montag doppelte der «Tages-Anzeiger»
nach: Bonorand habe die ABM-Umsatzzahlen des ersten Quartals geschönt, das würden interne
Papiere belegen. Der Artikel erschien «zufällig» am gleichen Tag,
als in der Migros-Delegation das Thema ABM traktandiert war.
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Die gezielten Indiskretionen kommen aus dem innersten Führungskreis. Nur wenige wussten von der
Mandatsniederlegung, nämlich
Everts, Globus-Rechtskonsulent Peter Nobel und Ancillo Canepa von Ernst & Young. Bonorand erfuhr
es aus der Zeitung.
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Canepas Frau Heliane ist Verwaltungsmitglied und gab letzte Woche im «Blick»
bekannt, dass sie an
einem Spitzenjob interessiert
sei.
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Auch der abtretende Everts, 57, mischt im Kampf um seine Nachfolge mit. So hat er seinen
Rücktritt unter anderem damit
begründet, dass er Jüngeren Platz machen wolle. Das war ein Votum gegen Bonorand, 58,
und den Logistik-Chef Anton Scherrer,
59.
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Bonorand zog sich den Zorn Everts zu, als er letztes Jahr die Wahl von Max Meyer zum Nachfolger
von Jules Kyburz
verhinderte.
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Mit Hauser als Präsident würde nichts aus den Zentralisierungsideen von Everts und Meyer.
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Neue Namen sind gesucht. Die «Weltwoche» lancierte Hotelplan-Chef Claus Niederer, «Cash» den
Marketingleiter Food, Urs
Riedener.
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![]() Sie haben nur minime Chancen: Niederer ist mit Hotelplan nicht über den Berg. Der 35-jährige
Riedener wird von
Kyburz unterstützt, bringt aber nicht den nötigen Leistungsausweis mit - der von «Cash» angestellte
Vergleich mit Coop-Chef
Hansueli Loosli hat Kopfschütteln hervorgerufen.
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Unter den Leitern der regionalen Genossenschafter, das wichtigste Reservoir für Migros-Chefs,
drängt
sich niemand auf.
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Damit bleiben Scherrer und der Finanzchef Jörg Zulauf. Zulauf gilt als fähig und macht
einen guten Job. Er hat jedoch Handicaps:
Er ist kein Detailhändler, ihm fehlt der Migros-Stallgeruch, und er wäre als Finanzchef nur schwer zu
ersetzen.
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Der Favorit heisst deshalb Scherrer.
Er hat kaum interne Gegner, das schwierige Logistikproblem hat er gut gelöst.
Er steht für
das Bewährte, von ihm ist kein Umsturz zu erwarten
. Und wegen der Altersguillotine 62 macht er schon bald wieder Platz. | |
So werden in der Schweiz mit viel Kreativität F1=innovativ die eigenen Rm=Rahmenbedingungen ins "demokratische" Machtspiel eingebracht, die man dadurch zu seinen Gunsten multiplizeren will. So entsteht der entsprechend h=beherrschbare "Lebensraum" für die Politkultur.
Damit wird die mit F(H2)>X(§3) entsprechend kreationisitschen Disposition der Schweizermentalität, sozialdarwinistisch "liebevoll" auf allen Ebenen institutionalisiert. Da hilft auch das Migros Kulturprozent nicht darüber hinweg, es kann es höchstens verschönern, wofür das Gottlieb DuttweiIer Institut zuständig ist, genauso wie das auf der Züricher Ebene die universitäre Weiterbildung und das Collegium Helveticum der ETH tun, oder im Management z.B. Professor Fredmund Malik...
So wird die kommende Elite#2 auf diese Art in einem Netzwerk von Hahnenkämpfe mit einem c3-MOS zur Aufrechterhaltung ihrer Komfort Zone gestählt. Früher hatte die Armee diese Funktion. In der Zukunft, für die wir arbeiten, wird es eine lebenserfüllende Plattform sein...