Human Systeme Man vertritt sehr schnell die Meinung, der Mensch sei der kritische Faktor im heute geforderten schnellen Management. Damit wird allerdings einer Denkkatastrophe Vorschub geleistet, nach welcher der Mensch dem System, nicht dieses ihm zu dienen habe. Technische Geschwindigkeit und Menge kann eben nie den Umgang des Menschen mit dem Menschen und mit Systemen mit der vollen Komplexität und Hingabe, wie sie zur Lebenserfüllung möglichst vieler erforderlich ist, ersetzen. Deshalb ist es verfehlt, an den Menschen andere, als die ihm innewohnenden Ansprüche zu stellen und darüber Gesetze anwenden zu wollen, die den Betroffenen nicht individuell eigen sind! Die äusseren Barrieren zwischen den Stakholdern in Raum und Zeit sind zwar weitgehend technisch und sogar gesellschaftlich überwindbar geworden. Doch die Arbeit an den inneren Barrieren und Vorurteilen fängt erst an! Eine Arbeit übrigens, die wir Jahrhunderte lang sträflich vernachlässigt haben, was heute im Engpass zum kritischen Faktor geworden ist. Trotz allem methodischen und technischen Fortschritt haben
In den zur Lebenserfüllung völlig ungenügend vernetzen Humansystemen können dann z.B. Gerüchte eine gutgehende Firma innert Kürze an den Rand des Ruins treiben - besonders wenn der Fisch vom Kopf her stinkt. Damit ist der Preis ungenügender Human- und Mentalbetriebs-Systeme angedeutet. Der Preis für die sich aus Denkkatastrophen ergebenden Stresskosten ist in der Schweiz nachgewiesenermassen höher, als was wir für "Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport" ausgeben - und man geht zur Tagesordnung über.
Aus dieser Angst heraus verraten Menschen ihre ureigenste "Corporate Identity"! Dies wird besonders akut, wenn man die Rolle und die Arbeitsweise der Medien mit ihrem globalen Verstärkungsfaktor berücksichtigt: Technologie und Geschwindigkeit überspielen die menschlichen Netzwerke immer öfter und reduzieren sie zu Alibi-, Infotainment-, Unterhaltungs- und Mobbing-Veranstaltungen, wie früher im Colossuem in Rom. Dem hatte Schiller für die Schweizer den "Willhelm Tell" entgegengesetzt, und dieser seinen für Gessler bestimmten zweiten Pfeil! Im Jahre 2001 setzten die Urner einer für sie verfehlten Verkehrspolitik eine Eingabenflut entgegen - und die zu lange ignorierten Süddeutschen rangen Bundesrat Moritz Leuenberger einen Kompromiss ab, welcher die Eigenständigkeit des schweizerischen Luftverkehrs, nach dem Schlamassel von Eric Honegger an der SAirGroup Spitze zu Spitzenentschädigungen übrigens, von denen ein Gessler nicht träumen konnte, noch vermehrt in Gefahr bringt. Im Gegensatz zur vielgepriesenen Verteilgerechtigkeit des freien Marktes ist man hier versucht zu sagen: Nur die allergrössten Kälber wählen ihre Metzger selber. Die Manager sind da klüger, sie positionieren sich so, dass sie sich selbst kontrollieren können und meinen mit dieser Denkleistung entsprechende "Entschädigungen" - wohl für den von ihnen angerichteten Schaden an den betroffenen Humansystemen, von denen sie so gut wie nichts verstehen - verdient zu haben. Intellektuellen haben ihre Lektion von den Theologen, und diese ihre von den Philosophen gelernt. Spitzenmanager haben von den intellektuellen Trendgurus gelernt, sich ihre Stellung zu erringen, auszubauen und zu sichern. Das erfordert ein Stück "harter Arbeit", weil es meist nur mit einer Portion Selbstverleugnung, Unterdrückung des Gewissen und nur auf einem ungenügenden Komplexitätsniveau so geht, wie es eben, absehbar nicht mehr beliebig lange weiter gehen kann... Die noch vorherrschende Denkkatastrophe wird dann voll offenbar, wenn schnelle Trendsprecher dem hier geäusserten Ansinnen auf das vehementeste, zwar meist verdeckt, dafür umso perfider, widersprechen und so tun, als ob ihre Welt die nachhaltig ewig andauernde Götterwelt schlechthin sei...
|